Mittwoch, 13. August 2014

08.08.2014 - Anreise Sri Lanka

Wie zahlreichen Freunden versprochen, habe ich keine Kosten und Mühen gescheut, um auch in der tropischen Fremde einen Internetzugang zu bekommen und möchte euch nun nach und nach mit Hilfe unseres kleinen Reisetagebuchs an diesem Traumurlaub teilhaben lassen.

Hier also der erste Tag unseres Abenteuers.

Ich muss es ja leider zugeben: Manchmal bin ich einfach unausstehlich. Vor allem dann, wenn ich das Gefühl habe, etwas erledigen zu müssen, was man einfach noch nicht erledigen kann.

Mein armer Mann muss heute also ganz schön viel ertragen, an diesem Tag unserer Abreise aus Regensburg in Richtung der lang ersehnten Flitterwochen. Und natürlich habe ich für alle Möglichkeiten und Unmöglichkeiten Listen vorbereitet.

  • Eine Liste für Dinge, die eingepackt werden müssen, 
  • Eine Liste für Dinge, die noch getan werden müssen, 
  • Eine Liste für Lieder, die ich im Urlaub gerne hören möchte,
  • und eine Liste für Filme, die ich gerne sehen würde...

Aber das Schlimmste ist, dass ich das Gefühl nicht loswerde, dass keine dieser Listen auch nur in annähernd ausreichendem Tempo abgearbeitet werden.

Da hilft es auch nicht, dass wir noch Stunden Zeit habe, bevor uns Bus und Bahn zum Flughafen nach München bringen.

Und diese beleidigende SEELENRUHE meines Mannes? Nichts, was mich beruhigen würde!

Ich bin grimmig, zetrig, entnervt und nervös - von Urlaubsstimmung keine Spur. Mein armer Mann!

Nun ist er aber doch endlich da: Der Moment, nachdem unglaublicher Weise alle Dinge erledigt und alle Listen abgearbeitet sind. Die Katze ist versorgt, gestreichelt und bespielt, die Koffer sind gepackt und Katzensitter sowie Nachbarn hinreichend über alles Wichtige informiert. Wir können also endlich unser trautes Heim verlassen und uns in Richtung Bus, der uns zum Bahnhof bringen wird, auf den Weg machen.

Kurzes Durchatmen und für meine weitaus bessere Hälfte Erleichterung, ob einer Stimmungsaufhellung - bin ich doch ein verständnisvolles, zartfühlendes Wesen...

Die gehobene Stimmung hält bis Freising, wo wir beinahe unseren Aus- und Umstieg verbummeln; Laune wieder im Keller. Die Augenbrauen meines Mannes auch. Strategisch wirksam eingesetzte Gummibärchen schaffen da gekonnt Abhilfe und bringen uns ohne Ehekrise durch lange Schlangen am Flughafen, erst beim Check In, dann bei der Passkontrolle.

Der letzte Tiefschlag ereilt mich, als ich feststellen muss, dass aus dem geplanten Sonnenuntergang über den Wolken nichts wird, da wir in dem Mittelgang gesetzt worden sind, schlimmer noch:
MITTE MITTELGANG!

Gepriesen sei das Entertainment System von Oman Air! Es hat mich mit ein paar tollen Filmen über die Enttäuschung hinweg getröstet. 

Um 22:00 Uhr Ortszeit heben wir in München ab und sind auf dem Weg nach Muskat in Oman. Es ist ein langer und trotz Economy Class ein recht bequemer Flug, an Schlaf ist dann aber leider doch nicht zu denken. Der Service an Bord ist gut und überfordert mich stellenweise. Da gibt es heiße feuchte Tücher für Gesicht und Hände, Snacks und Getränke, Abendessen, Decken und Kissen, Care-Pakete mit Schlafmasken und Zahnbürsten, sogar Kompressionsstrümpfe werden uns in die Hände gedrückt. Ich weiß gar nicht mehr wohin mit all den Aufmerksamkeiten. Sicherlich für versierte Fernreisende selbstverständlich, ist das für uns ein Erlebnis.



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