Sonntag, 28. September 2014

22.08.2014 - Safari in Yala

Auch im Südosten der Insel nieselt es leicht. Aber die Luft ist warm und schwül und die Landschaft hat Regen bitter nötig, nach einer sechs Monate dauernden Dürreperiode. Wir schaukeln also zum Eingang des Parks und können uns noch im "Tiermuseum" umschauen, und fragwürdige Exponate von in Alkohol eingelegten Schlangen, Elefantenknochen und ähnlichen Raritäten bewundern, bis unser Jeep-Pilot die Tickets für die Safari gelöst hat und wir weiter können. Auch Saman unser Fahrer hat sich bei diesem Ausflug angeschlossen und hat sichtlich Freude an dem kleinen Abenteuer.



Die Landschaft ist staubtrocken und erinnert uns eher an eine afrikanische Savanne, denn an einen Landstrich im tropischen Sri Lanka. Auch der schüchterne und zurückhaltend fallende Regen hat komplett aufgehört.

Viele der Wasserlöcher sind vertrocknet, was für die Jeep-Fahrer die Jagd nach den Tieren erleichtert, da es nur noch wenige Wasserstellen gibt, an denen sie sich sammeln.


Gleich zu Beginn der Fahrt, treffen wir auf Hasen, Rehe und Wildschweine und wir müssen lachen. Für diese außergewöhnlichen Tiere hätten wir auch meine Familie im Spessart besuchen können.




Wenig später sehen wir die ersten für uns fremden Tiere. In einem der Wasserlöcher kühlt sich eine Herde Wasserbüffel ab, inmitten eines Schwarmes von Störchen und unter den wachsamen Augen träger Krokodile.


Kurze Zeit später haben wir das Glück, auf einen Mungo zu treffen. Man traut dem possierlichen Tierchen gar nicht zu, dass es sogar Jagd auf Schlangen macht, wenn sich die Gelegenheit bietet.


Im Park wimmelt es von Pfauen und man kann viele verschieden Papageienvögel entdecken.



Ein Leguan trottet träge über den hart gebackenen Boden,


und Affen zetern in den Bäumen

und natürlich die allgegenwärtigen Flughunde...

Wir amüsieren uns über witzige Vögel mit langen, spindeldürren, knallgelben Beinen.



Wenig später haben wir sogar das unverschämte Glück, eine auf eine Elefantenkuh mit ihren beiden Jungen zu stoßen.


Wir freuen uns über die gutmütigen Dickhäuter und lachen und über den dichten Verkehr auf den Wegen des Nationalparks. Wer hätte gedacht, dass man sich auf der Suche nach Natur in einem Stau zwischen unzähligen Jeeps inmitten einer Steppe wieder findet?


Verursacht wurde das Chaos von diesem guten Herren hier:



Er ist das Highlight der gesamten Safari und huldigt seinen Verehrern standesgemäß von einem majestätischen Felsen. Es dauert eine ganze Weile, bis sich der vom Leoparden verursachte Stau wieder aufgelöst hat und wir den Nationalpark verlassen können.

Inzwischen ist es dämmrig geworden. Auf dem Weg zum Hotel überrascht uns noch einmal ein großer Elefant, dem wohl die hiesigen Wasserlöcher zu schlammig sind, weswegen er seinen Durst im Privatbrunnen eines Anwohners nahe des Parks löscht.


Mit diesem letzten schönen Bild, verabschieden sich die verbliebenen Sonnenstrahlen und wir schaukeln glücklich und überwältigt von einer Vielzahl an Eindrücken die staubige Straße entlang, zurück in unser Hotel und zu einem sehnlich erwarteten Abendessen.

Safari macht hungrig!

Und morgen fahren wir über Galle zurück nach Beruwela, um die letzte Woche unseres Urlaubs in Ruhe zu genießen.

Montag, 22. September 2014

22.08.2014 - (Small) Worlds End in Sri Lanka

Unser heutiges Ziel ist die berühmte, senkrecht abfallende Klippe "Worlds End" im Horton-Plains Nationalpark. Da man einige Stunden wandern muss, um diese Naturschönheit zu erreichen, haben wir uns einmal mehr dazu durchgerungen, zu einer absolut unchristlichen Zeit den Tag zu beginnen.

So ist es also wieder einmal ein Tag, an dem viel zu früh der Wecker klingelt. Heute um 04:15 Uhr. Unwillig schälen wir uns aus den klammen Betten und machen uns fertig. Draußen ist es dunkel, nass und kalt. Nahezu herbstlich - und das mitten in den Tropen.

Das Hochland von Sri Lanka meint es nicht gut mit uns... Da es im Hotel erst ab sieben Uhr Frühstück gibt, war das Servicepersonal so freundlich und hat uns liebevolle Care-Pakete gepackt, die wir unterwegs verspeisen.

Verschlafen und sorgenvoll schauen wir aus dem Fenster unseres Mietbusses und sehen nichts als trübe Suppe. Als wir ca. eine Stunde später am Parkplatz des Nationalparks ankommen, hat es auch noch angefangen, ausdauernd zu Regnen.

Wir sind zwar mit festem Schuhwerk und, für Sri Lanka, warme Kleidung ausgerüstet, aber für eine herbstliche Regenwanderung ist unser Equipment dann doch ungeeignet.

Enttäuscht debattieren wir, wie wir an diesem frühen Morgen weiter vorgehen wollen und entscheiden uns schweren Herzens gegen den Ausflug zur Felsklippe. Statt dessen fahren wir wieder Richtung Süden und machen unterwegs Halt an beeindruckenden Wasserfällen.


Gegen Mittag haben wir die Möglichkeit, uns doch noch die Beine zu vertreten und machen eine kleine Wanderung auf einen auf der Strecke liegenden Berg, der nicht ganz Ernst gemeint "Small Worlds End" genannt wird.

Hier zeigt sich die gütige Hand des Schicksals. Mit tun nämlich vom exzessiven Treppensteigen in den letzten Tagen die Knie weh und ich bin mir gar nicht sicher, ob ich die Wanderung durch die Horton-Plains überhaupt durchgestanden hätte. Auch das Wetter hat ein Einsehen mit uns, stellt für die Zeit unseres kleinen Aufstiegs das Regnen ein und lässt sogar die Wolken dünner werden, so dass wir am Gipfel angekommen eine überraschend schöne Aussicht genießen können.











Anschließend fahren wir weiter zum Yala-Nationalpark im Südosten der Insel. Schon auf der Strecke bekommen wir einen kleinen Vorgeschmack auf die geplante Safari. Mitten auf der Fahrbahn steht ein Dickhäuter und bettelt bei vorbeifahrenden Autos um Obst. Dabei ist es gefährlich, die Tiere zu füttern, da sie so als gefährliches Hindernis auf der Straße stehen bleiben und zudem als wilde Tiere oft unvorhersehbar reagieren.


Da scheint auch das vorsorglich aufgestellte Warnschild eher ein milder Spott zu sein.


Da wir so früh los gefahren sind, kommen wir auch sehr früh dort an und quartieren uns in unser letztes Hotel für diese Rundreise ein.


Nach einer kurzen Pause geht es um 14:00 Uhr mit dem Jeep auf Safari.

Mittwoch, 10. September 2014

21.08.2014 - Hochland von Sri Lanka

Langsam quält sich unser Bus die steilen und engen Serpentinen nach oben. Die Vegetation verändert sich zunehmend: keine Palmen mehr, dafür dichte Laubwälder. Saftiges, dunkles Grün beherrscht die Aussicht aus dem Fenster.



Ab einer Höhe von ca. 1.000 Meter sind immer mehr Teeplantagen zu erkennen: Reihen von niedrigen dunkelgrünen Sträuchern mit weißen Blüten und hellen Blattspitzen, dazwischen vereinzelte Teepflückerinnen.

Die weiten Plantagen auf den Hügeln der Umgebung erwecken den Eindruck, als sei jemand mit einem riesigen Kamm durch die Landschaft gefahren.

Auf einem Hügel stoppen wir bei einer Fabrik der Firma Mackwoods.


Nach einer Stärkung, bestehend aus Tee und Schokoladenkuchen, bekommen wir die einzelnen Herstellungsschritte der Teeproduktion erklärt: Nachdem die Teepflückerinnen die obersten drei Blätter der Teepflanze geerntet haben, werden diese für etwa 15 Stunden mit warmer Luft gewelkt. Danach werden die nun weichen Blätter in speziellen Maschinen gerollt, so dass der Saft aus den Zellen an die Oberfläche gelangt.


Die Gerollten Blätter werden nun einige Zeit zur Oxydation der Luft ausgesetzt, um schwarzen Tee zu erzeugen.

Für grünen Tee wird dieser Schritt ausgelassen und die Blätter werden direkt in einem Heißluftofen bei etwas über 100°C getrocknet.


Anschließend erfolgt die Sortierung der Teeblätter in verschiedene Stärkegrade, anhand der Flockengröße.



Je kleiner die Blattpartikel, desto stärker wird der Tee, der aus diesen gebrüht wird.



Im angrenzenden Shop kann man auch Tee kaufen. Da die Preise für Touristen jedoch ein vielfaches höher sind, als in den Supermärkten, verzichten wir darauf.

Für Fahrer und Touristenführer gibt es unverschämter Weise einen horrenden Rabatt - ein Anreiz für die Reiseleiter, um Touristen in die Fabrik zu karren.

Mit dem Bus fahren wir weiter Richtung Nuwara Eliya, der Stadt des Lichts.

Das Wetter hat leider deutlich nachgelassen, aus Wolken verhangenem Himmel kommt es immer wieder zu ordentlichen Schauern. Auch die Temperaturen sind deutlich kühler als noch in Kandy - etwa 15 °C haben wir hier und sind mit Pullovern und langen Hosen unterwegs.

Nuwara Eliya ist eine nicht allzu hübsche Stadt. An vielen Ecken lassen sich jedoch not gut gepflegte Überreste der Briten erkennen, wie z. B. das hübsche Postamt, bei dem wir einige Postkarten Richtung Heimat aufgeben.



Hinter der St. Xaviers Church finden wir dann einen kleinen laden mit selbstgemachten Marmeladen und Chutney der dortigen Franziskaner-Nonnen. Dort erstehen wir zwei außergewöhnliche Chutneys und lassen uns in unser Hotel auf dem Berg fahren.



Auch hier wäre die Aussicht toll, wenn es nicht so neblig wäre. Zudem gibt es keine Heizung auf dem Zimmer, was die Temperaturen in unserem Hotel recht klamm und ungemütlich macht.

So kuscheln wir uns recht früh zusammen ins Bett. Am nächsten Tag soll es um 04:00 Uhr in der Früh zum "Worlds End" weiter gehen.

Dienstag, 9. September 2014

21.08.2014 - Botanischer Garten von Kandy

Am nächsten Morgen werden wir von der Sonne, die durch unser Fenster scheint, geweckt. Vom Balkon aus haben wir einen wunderbaren Blick über das Tal, in dem Kandy liegt.

Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir nach Peradeniya in den Botanischen Garten.

Hier zeigt sich die Flora der Insel schön geordnet und beschriftet, so dass wir viele Pflanzen, die uns in der Wildnis oder im Brief Garden bei Beruwela aufgefallen sind, nun namentlich kennen lernen - darunter so lustige Gewächse wie die "Lobster Claw", deren Blüten aussehen, wie aneinandergereihte Hummerscheren.


Nach dem Rundgang durch das Orchideenhaus...



...gehen wir durch den Gewürzgarten, wo wir zum ersten Mal die Bäume, Sträucher und Pflanzen sehen, deren Früchte oder Wurzeln als Muskatnuss, Nelken, Ingwer etc. in unseren Gewürzschränken in der heimischen Küche landen.

Zwischen den Muskatnussbäumen finden wir eine kürzlich heruntergefallene Frucht. Eine dicke weißliche Schale, ähnlich einer Kastanie, allerdings ohne Stacheln, mit einer von einem roten Geflecht umhüllten Nuss - selbstgefundenes Gewürz!


Nachdem wir vergeblich Zimtbäume gesucht haben, erkunden wir die Tiefen des Gartens.


In allen größeren Bäumen hängen hunderte von schlafenden Flughunden. Weiße Büffel grasen in schattigen Wäldchen. Bis zu 40 Meter hohe Riesen-Bambus-Stauden rascheln im Wind.





Wir lachen über den "Sausage Tree"



 und den "Cannonball Tree".


Eine Anordnung von Flächen mit verschiedenen einheimischen Gräsern zeigt uns, dass das Gras in Sri Lanka deutlich anders ist, als das was in Europa wächst - am häufigsten vertreten ist hier ein breitblättriges Teppichgras.

Mittags fahren wir weiter Richtung Hochland.